Die sebit schweiz hat einen Lehrgang für Selbst·vertretung. Selbst·vertretung heisst, „für sich einstehen“. Oder „sich einsetzen für sich“.
Was lernt man?
Etwas über sich selber lernen
Wenn man für sich einstehen will, dann muss man sich selber gut kennen. Was mag ich? Was finde ich blöd? Was kann ich gut? Was fällt mir schwer? Wir über·prüfen auch unsere Über·zeugungen. Zum Beispiel sagt ein Teil·nehmer: „Ich kann nicht alleine in einer Miet·wohnung wohnen“. Dann fragt die Leitung oder eine andere Teil·nehmerin: „Woher weisst du das? Hast du es schon einmal probiert? Warum denkst du so?“ So lernt der Teil·nehmer etwas über sich. Er merkt vielleicht: „Das sagen andere über mich, und ich glaube es. – Will ich es glauben?“ Oder vielleicht merkt er: „Ich brauche die Sicherheit, die mir die Wohn·gruppe gibt. – Das ist ok.“
Seine Rechte und Pflichten kennen
Sich selber vertreten geht nur, wenn man seine Rechte und Pflichten gut kennt. Über die Rechte und Pflichten lernen. Das machen wir mit der UNO-Behinderten·rechts·konvention (UNO-BRK), erklärt in Leichter Sprache. Die Teil·nehmenden entscheiden, zu welchen Themen sie ihre Rechte und Pflichten lernen wollen. Zum Beispiel „Informationen bekommen“, „Genügend Geld haben“, „Privats·phäre“ oder „Arbeit“. Es gibt ein Pflicht·thema: „politisch mit·bestimmen“. Warum? Egal ob Menschen mit oder ohne Behinderungen, nicht bei allen ist das Thema Politik beliebt. Aber genau da können wir mit·bestimmen und unsere Rechte und Pflichten verändern.
Mutig sein
Ich weiss, was ich will. Jetzt brauche ich den Mut, meine Entscheidung oder meinen Wunsch anderen zu sagen. Im Lehrgang üben wir das mit kleinen Rollen·spielen. So wird man mutiger.
Auch wichtig: sich mit anderen in der Gruppe aus·tauschen. Alle haben Erlebnisse mit ihrer Behinderung. Alle haben ihre Strategien und ihr Denken darüber. So kann man erfahren: ich bin nicht alleine mit meinen Erlebnissen. Und man kann sich gegen·seitig Tipps geben und neue Ideen bekommen für Veränderungen.
Verändern
Während dem Lehrgang erreichen Teil·nehmende persönliche Ziele, die für ihr Leben bedeutsam sind. Zum Beispiel: Termine selber verwalten. Alleine den Fitness-Club besuchen. Oder dem Chef ein kritisches Feedback geben.
Yann Steger, Prozess·begleitung
Über den Lehrgang Selbst·vertretung
- Bei einem Lehrgang machen 5 bis 10 Teil·nehmer:innen mit.
- Der Lehrgang geht 11 Tage. Etwa ein Tag pro Monat.
- Den Lehrgang macht die sebit im Auftrag von der Behinderten·konferenz Aargau, genannt Kabo.
- Oder eine Stiftung bezahlt die sebit, damit sie den Lehrgang macht. Zum Beispiel in der arwo Stiftung hat ein Lehrgang statt·gefunden.
- Augenhöhe!, die Fachstelle zur Förderung der Selbst·vertretung Ostschweiz hat den Lehrgang Selbst·vertretung erfunden.
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